So seid nun geduldig, Brüder und Schwestern, bis zum Kommen des Herrn. Siehe, der Bauer wartet auf die kostbare Frucht der Erde und ist dabei geduldig, bis sie empfange den Frühregen und Spätregen. Seid auch ihr geduldig und stärkt eure Herzen; denn das Kommen des Herrn ist nahe.Jak. 5, 7- 8

Liebe Leser

Noch letztes Jahr habe ich gesagt, Es muss ruhiger werden im Advent. Nun ist es verordnet ruhiger, Dennoch bleiben die Aufgaben und die Umstrukturierung macht nicht weniger Arbeit. Liegt es da nicht mehr an mir selbst, wie ich diese Zeit angehe? Dass ich in der größten Hektik dennoch zur Ruhe kommen kann ist meine Entscheidung. Denn auch in besinnlichen Zeiten habe ich nicht immer den Eindruck der inneren Ruhe. Mitunter überfällt mich die Sorge, an alles gedacht zu haben. Du musst noch das und dieses und jenes tun!

Sehr entspannt, was der Predtext für diesen 2. Advent zum Inhalt hat.: “Seid geduldig! Brüder und Schwestern”

Und das Warten hat ein konkretes Ziel: Bis Jesus wiederkommt.

Dazu gibt es den Vergleich mit dem Landwirt, der, nachdem die Saat ausgebracht ist, einfach auf den Früh- und Spätregen warten muss. Zum Wachstum kann er nichts beitragen.

Bis dahin kann er nichts zum Wachstum beitragen.  Einfach warten ist auch eine Herausforderung.

Natürlich wird ein Bauer nicht neben dem Feld seinen Liegestuhl aufklappen und dem Wachstum seines Feldes zuschauen. Er hat doch noch einiges zu tun, auf seinem Bauernhof. Wie für den Landwirt die Gestaltung des Alltäglichen wichtig ist, so ist auch für uns als Gemeinde beides entscheidend: Die Gegenwart bewusst gestalten und ganz in der Erwartung des Wiederkommenden Herrn zu leben.  Nichts können wir dazu beitragen, dass Jesus wiederkommt. Ich kann es nicht beschleunigen und nicht verlangsamen. Das gilt ebenso: Ich kann es nicht verhindern. Er kommt zu seiner Zeit. Vor allem ER KOMMT.

Das wird in Verbindung mit dem Früh- und Spätregen gebracht.

“Früh- und Spätregen” haben auch eine geistliche Bedeutung. Das Fließen des Wassers ist ein Bild für den Strom des Heiligen Geistes. In Joh. 7 steht: Es werden Ströme lebendigen Wasser durch euch fließen. Die Ausgießung des Heiligen Geistes ist eine Grunderfahrung der Glaubenden. Schon der Prophet Joel (Kap 2 +3) verheißt im 5. Jh. vor Christus eine umfassende Ausgießung des HG. Der Früh- und Spätregen in Joel 2 füllt die Scheunen der Menschen mit Nahrung und Vorräten. Die Früchte werden eingebracht.  Im Kap. 3  steht es im Bezug zum Heilinge Geist: “Ich will meinen Geist ausgießen über alle Menschen, und eure Söhne und Töchter sollen weissagen, eure Alten sollen Träume haben und eure Jungen sollen Gesichte sehen.”

In diesem Zusammenhang redet Joel auch vom Ende der Tage.  Es ist also doch eine ganze Menge los und es kommt darauf an, die Ereignisse richtig zu deuten.

Geistliche Trockenheit setzt uns auch zu. Keine Freude, keine Hoffnung, alles so staubtrocken, nichts was wirklich lebt. Ganz anders, wenn Glauben frisch und lebendig ist. Es gibt so eine belebende Erfahrung, wenn ein Mensch für sich den Glauben entdeckt. Lassen wir nicht zu, das Sand im Getriebe ist. Es knirscht, weil die Probleme größer sind, als die Freude eine Lösung zu finden. Füllen wir unser Herz mit der Kraft des Heiligen Geistes. Da hat nichts Platz, was stört. Unser Warten tut gut.